Worldf3rst Formula 3, der erste Öko-Flitzer kommt aus England


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Motorsport ist selten mit Ökologie vereinbar. Nur wenige denken beim Besuch einer Rennstrecke an Kohlendioxydemissionen, geschweige denn an den an die anderen negativen Externalitäten der Disziplin (Teamlogistik, Entwicklung und Testfahrten usw). Ein Forscherteam um Wissenschaftsspezialisten der University of Warwick (England) stellt sich der Herausforderung und entwickelt(e) das Worldf3rst, ein Öko-Flitzer der Formel 3 Kategorie, das von Biotreibstoff angetrieben wird. Aber auch das Lenkrad, Reifen und Außenhaut stammen direkt von Mutter Natur…

Gelesen in der ADAC Ausgabe von Juni diesen Jahres : “Die schnellste Versuchung, seit es Schokolade gibt“. Das es um den Rennwagen geht, ist klar. Nur sehen wir auf dem offiziellen Foto des Renners nur Karotten (Lenkrad, aus pflanzlichem Gewebe), Kartoffeln (Außenhaut, aus Kartoffelstärke) und Wertmüll. Das Worldf3rst wird mit Schokolade… angetrieben. In der Tat besteht der Treibstoff aus einem Gemisch aus Öl und Schokoresten der englischen “confectionery makers“. Das Projekt stammt kommt wie gesagt aus England, wo das Warwick Innovative Manufacturing Research Center (WIMRC) entwickelt und gebaut hat. Bei Testfahrten pushten sie das Auto auf fast 100 km/h. Noch ein bisschen Tuning und es könnte weit über die 200 km/h reichen, sagen sie (232 km/h um genau zu sein). Die beiden offiziellen Testfahrer sind auch die Köpfe des Forscherteams : Dr Kerry Kirwan und Dr Steve Maggs.

Das Auto besteht aus unglaublichen 95% wiederverwerteten Materialien, und entspricht den Standards der Formel 3 Klasse (Größe, Gewicht usw.). Nur der Biodieselmotor ist dafür verantwortlich, dass eine Zulassung für die Rennen unmöglich ist. In diesem Sommer zog der Prototyp jedoch die Aufmerksamkeit der britischen Stars Lewis Hamilton und Jenson Button auf sich (Foto, beim Festival of Speed in Goodwood), die den Flitzer auch gleich mit ihrer Unterschrift verzierten.

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Es besteht kein Zweifel, dass dieses Rennauto nie viel Erfolg in der Formel 3 haben wird. Doch die Forscher von der Insel möchten eigentlich Anderes beweisen : nähmlich, dass es möglich ist ökologisch freundlichere Autos zu bauen. Ein spezielle für das Projekt entwickelter Katalysator ermöglicht es zum Beispiel, Emissionen sehr niedrig zu halten. Um Ihre Botschaft an die Welt zu bringen vertraut das Team der britischen Life Agency, die die ganze Kommunikation organisiert. Zum Beispiel sollte das Auto ursprünglich “ecoF3” heissen, doch die in Birmingham ansässige Agentur hat beschlossen, dass “Worldf3rst” ein origineller und effizienterer Name sei, der dem “organic feel” des Projekts treu sei. Branding will gelernt sein.

Seitlich der Frontspoiler prahlt das Logo von Yazaki, wo ich letztes Jahr mein Sommerpraktikum absolviert habe (Köln). Ich nehme an sie haben einen komplett wiederverwertbaren Kabelbaum entwickelt, um der Philosophie des Wagens treu zu bleiben. Andere Partner sind Lola (chassis), Scott Racing (Motor), Recycled Carbon Fibre Ltd (Motor Cover), University of Ulster (aerodynamische Teile wie z.B. Barge Board) usw. Eine detaillierte Liste ist auf der offiziellen Website verfügbar.

Hier ist ein Link zu einer kleinen Fallstudie des Projekts, von UTalkMarketing.com

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