Für 2012 kommen meine Grüβe aus Indien!

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In den letzten Tagen haben einige von euch vielleicht diese Grußkarte bekommen. Es ist nicht nur ein nettes Design, die Karte stammt aber auch aus einem Kreativwettbewerb auf dem Internet. In anderen Worten: ich habe das Internet genutzt, um mir eine ganz persönliche Grußkarte gestallten zu lassen, auch “Crowdsourcing” genannt. Es gibt viele Internetseiten, die so etwas ermöglichen: 99designs (aus Australien), Creads (aus Frankreich), Crowdspring (aus den USA), 12designer (aus Deutschland), JadeMagnet (aus Indien)… Auf diesen Internetseiten nehmen Designer und Grafikdesigner, ob Profis oder Amateure, and Kreativwettbewerben teil. Eine Chinesische Seite, mit Namen Zhubajie, hat sogar so viele Teilnehmer, dass sie virtuel der größte Arbeitgeber der Welt ist, mit mehr Angestellten als die chinesische Armee oder die amerikanische Großhandelskette Walmart!

Solche kreative Wettbewerbe erfreuen sich steigender Popularität, und immer mehr Unternehmen nutzen diese Technik um an neue Ideen oder an frische Inspiration zu gelangen. Es ist ein faszinierendes Thema, mit dem ich mich über die nächsten Jahre in meiner Doktorarbeit beschäftigen werde. Was genau ist also “Crowdsourcing”?

Crowdsourcing bezeichnet die standortunabhängige Bearbeitung einer Aufgabe, die von einer undefinierten Gruppe mithilfe von Informations- und Kommunikationssystemen durchgeführt wird Continue reading →

Hätte Schopenhauer getwittert?

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Schopenhauers "Aphorismen zur Lebensweisheit" hätten auch getwittert werden können, oder?

Ich hatte gerade die heutige Ausgabe der Welt in der Hand; und neben einem sehr kritischen Artikel über Google und Facebook habe ich vorallem zwei Artikel über Twitter bei Seite gelegt. Bei beiden handelt es sich um die bekannte Microbloggingseite – aber es geht um sehr verschiedene Umfelder: die Litteratur der vergangenen Jahrhunderte, und Finanzen der Gegenwart (und der Zukunft!) Continue reading →

TelDaFax Energy verlängert mit Bayer 04 Leverkusen bis 2013

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Seit der Saison 2007-2008 ist der Haushaltversorger Hauptsponsor der Werkself aus Leverkusen. Dank des “gesamten positiven Umfeld von Bayer 04 Leverkusen” sei der Verein für TelDaFax sehr wichtig geworden, so Klaus Bath, Vorstandsvorsitzender der TelDaFax Holding AG. Das Sponsoring von Bayer 04 durch einen Energieversorger ist etwas relativ neues. Vielleicht ist es das neue Business-model, das die Bayer AG durchsetzen will, um mit dem Verein Geld zu machen…

Der Name TelDaFax ist fast identisch aufgebaut wie der der Marke Vodafone (Voice, Data and Phone) : Telefon, Daten und Fax. Doch Kommunikationsdienstleistungen sind nur ein Teil des Geschäfts des TelDaFax-Mischkonzerns, der juristisch durch die TelDaFax Holding AG, ansässig in Troisdorf bei Bonn, vertretet wird. Die TelDaFax-Gruppe hat drei Tochtergesellschaften:

  • TelDaFax TELECOM GmbH : Festnetz- und Mobilfunkdienstleistungen
  • TelDaFax ENERGY GmbH : Strom- und Erdgasversorgung
  • TelDaFax SERVICES GmbH : Customer Care und IT-Service

Dazu kommt noch die TelDaFax MARKETING GmbH, die “exklusiver Partner” der TelDaFax-Gruppe ist. Dieses Unternehmen bietet neben der Vermarktung der TelDaFax-Aktivitäten auch Reisen an. Die Marke ist also eine Dachmarke dessen Bekanntheitsgrad leicht gestiegen werden kann. Nach dem ersten Jahr mit Bayer 04 war TelDaFax bei 40% der Bevölkerung der Bundesrepublik. Darüber sagt Bath : “für ein so junges Unternehmen ein stolzes Ergebniss” (TelDaFax Energy gibt es seit Februar 2007). Um genau zu sein : die Marke gibt es schon länger, wie dieser 911 GT3 von 1999 zeigt. Doch das “alte TelDaFax” verschwand im Jahre 2002 als der Markenname von oneVoice Communications übernommen wurde. Komplizierte Geschichte…

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aut des Leverkusener BayArena-MAGAZINs waren über die Saison 2008-2009 ein ganzes Drittel der Trikot-Sponsoren in der ersten Bundesliga Energieunternehmen (neben TelDaFax Energy gab es z.B. Evonik, EnBW, EnviaM usw.).Den 18 Vereinen zahlten die Trikot-Sponsoren fast 130 Mio.€ (Eurosport.de), der Deal zwischen der Bayer 04 Leverkusen Fuβball GmbH und TelDaFax MARKETING beläuft sich auf rund 6 Mio.€ pro Jahr.

Die Bayer 04 Leverkusen Fuβball GmbH ist eine Tochtergesellschaft der Bayer AG. Der Pharma-Konzern ist Hauptsponsor des Leverkusener Sports, und war auch lange auf dem Trikot Fuβballclubs sichtbar : BayerTalcid (Medikament); Alka-Seltzer (Medikament), Aspirin (Medikament). Im BayArena MAGAZIN der laufenden Saison begründet Werner Wenning, Bayer-VV, dass deren “Fuβballmannschaft […] ein wichtiger Imageträger im In- und Ausland [sei]“. Bayer wirbt z.B. mit der neuen BayArena, dessen Dachkonstruktion aus Makrolon© (von der Bayer AG patentiertes Baumaterial) besteht.

Erst seit der Jahrhundertwende erscheinen andere Namen als die der Bayer AG : Erst avanza:, dann RWE und jetztTelDaFax. Die Vermarktung des Vereins wird übrigens von der Bayer 04 Marketing GmbH, in Zusammenarbeit mit Sportfive, übernommen (siehe 1. Liga 08-09 : Clubs, Vermarkter, Sponsoren der Stuttgarter Zeitung).

Worldf3rst Formula 3, der erste Öko-Flitzer kommt aus England

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Motorsport ist selten mit Ökologie vereinbar. Nur wenige denken beim Besuch einer Rennstrecke an Kohlendioxydemissionen, geschweige denn an den an die anderen negativen Externalitäten der Disziplin (Teamlogistik, Entwicklung und Testfahrten usw). Ein Forscherteam um Wissenschaftsspezialisten der University of Warwick (England) stellt sich der Herausforderung und entwickelt(e) das Worldf3rst, ein Öko-Flitzer der Formel 3 Kategorie, das von Biotreibstoff angetrieben wird. Aber auch das Lenkrad, Reifen und Außenhaut stammen direkt von Mutter Natur…

Gelesen in der ADAC Ausgabe von Juni diesen Jahres : “Die schnellste Versuchung, seit es Schokolade gibt“. Das es um den Rennwagen geht, ist klar. Nur sehen wir auf dem offiziellen Foto des Renners nur Karotten (Lenkrad, aus pflanzlichem Gewebe), Kartoffeln (Außenhaut, aus Kartoffelstärke) und Wertmüll. Das Worldf3rst wird mit Schokolade… angetrieben. In der Tat besteht der Treibstoff aus einem Gemisch aus Öl und Schokoresten der englischen “confectionery makers“. Das Projekt stammt kommt wie gesagt aus England, wo das Warwick Innovative Manufacturing Research Center (WIMRC) entwickelt und gebaut hat. Bei Testfahrten pushten sie das Auto auf fast 100 km/h. Noch ein bisschen Tuning und es könnte weit über die 200 km/h reichen, sagen sie (232 km/h um genau zu sein). Die beiden offiziellen Testfahrer sind auch die Köpfe des Forscherteams : Dr Kerry Kirwan und Dr Steve Maggs.

Das Auto besteht aus unglaublichen 95% wiederverwerteten Materialien, und entspricht den Standards der Formel 3 Klasse (Größe, Gewicht usw.). Nur der Biodieselmotor ist dafür verantwortlich, dass eine Zulassung für die Rennen unmöglich ist. In diesem Sommer zog der Prototyp jedoch die Aufmerksamkeit der britischen Stars Lewis Hamilton und Jenson Button auf sich (Foto, beim Festival of Speed in Goodwood), die den Flitzer auch gleich mit ihrer Unterschrift verzierten.

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Es besteht kein Zweifel, dass dieses Rennauto nie viel Erfolg in der Formel 3 haben wird. Doch die Forscher von der Insel möchten eigentlich Anderes beweisen : nähmlich, dass es möglich ist ökologisch freundlichere Autos zu bauen. Ein spezielle für das Projekt entwickelter Katalysator ermöglicht es zum Beispiel, Emissionen sehr niedrig zu halten. Um Ihre Botschaft an die Welt zu bringen vertraut das Team der britischen Life Agency, die die ganze Kommunikation organisiert. Zum Beispiel sollte das Auto ursprünglich “ecoF3” heissen, doch die in Birmingham ansässige Agentur hat beschlossen, dass “Worldf3rst” ein origineller und effizienterer Name sei, der dem “organic feel” des Projekts treu sei. Branding will gelernt sein.

Seitlich der Frontspoiler prahlt das Logo von Yazaki, wo ich letztes Jahr mein Sommerpraktikum absolviert habe (Köln). Ich nehme an sie haben einen komplett wiederverwertbaren Kabelbaum entwickelt, um der Philosophie des Wagens treu zu bleiben. Andere Partner sind Lola (chassis), Scott Racing (Motor), Recycled Carbon Fibre Ltd (Motor Cover), University of Ulster (aerodynamische Teile wie z.B. Barge Board) usw. Eine detaillierte Liste ist auf der offiziellen Website verfügbar.

Hier ist ein Link zu einer kleinen Fallstudie des Projekts, von UTalkMarketing.com

Porsche Motosport kann auf Sponsoren zählen

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In Zeiten der Krise sind Sponsoren im Motorsport eher rar, doch Porsche Motorsport hat für dieses Jahr einige neue Partnerschaften unterzeichnet. Porsche Motorsport bietet seinen Partnern nicht nur Sichtbarkeit, sondern auch Win-Win-Kooperationen die für die Marken einen höheren Mehrwert darstellt. Zu sehen ist hier der Veltins-Porsche Design Bierkasten, für den die Ingenieure und Designer sagenhafte zwei Jahre Entwicklungszeit benötigt haben. Dazu haben die Motorsportler aus Stuttgart mehr als 200 von ihrem 911 GT3 Cup-Modell verkauft. Kurze Übersicht.

Die Brauerei C.&A. Veltins, bekannt für ihr Engagement an der Seite von Schalke 04, verlängert mehrere Verträge wie z.B. im Porsche-Mobil1-Supercup (Team Veltins MRS), in der Transsyberia Rallye und beim Porsche-Tennis-Grand-Prix. Dazu kommen andere Partnerschaften in Porsche Motorsport, denn für das Veltins-Bier wird auch im Porsche Sports Cup und in der Porsche Clubbetreuung geworben. Selbstverständlich ist dass bei allen Porsche-Events das Bier aus Meschede ausgeschenkt wird, manchmal sogar im von Veltins und Porsche Design gestallteten Bierkasten.

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Wie auf dem Foto zu sehen ist, engagiert sich Loctite (Henkel) auch an Seiten des Porsche-Mobil1-Supercup. Hauptsächlich werden über das Jahr 2009 Kommunikationsaktionen wie Testimonials aus den Paddocks zu sehen werden. Andere Marken die in Porsche einen passenden Partner gefunden haben sind die Felgenspezialisten BBS oder die Uhrenmarke Tudor. Die Marke, die zu Rolex gehört, ist dabei “Timing Partner” des Porsche Motorsports und wird in Zusammenarbeit mit Porsche die Uhrenlinie Grantour einführen. Die Werbung wird natürlich Porsche-Serienfahrzeuge verwenden, und die ersten Neuheiten wurden auf der Baselworld dieses Jahres vorgestellt.

„Unsere Partner erhalten ein starkes Kommunikations- und Eventinstrument rund um die Marke Porsche mit einem messbaren Mehrwert“, so Florian Kurz, Leiter Business Relations bei Porsche Motorsport. „Wir freuen uns über die breite Unterstützung unserer bestehenden und verlängerten Partnerschaften. Stolz macht uns auch die Zusammenarbeit mit neuen starken Marken wie Tudor, Veltins, Loctite oder BBS. Die Tatsache, dass wir auch in schwierigen Zeiten neue Partner gewinnen konnten, zeigt, dass sich unser Vermarktungskonzept für die Motorsport- Aktivitäten der Porsche AG auszahlt“. Na um so besser.